Seit den Anfängen vor über 30
Jahren hat sich der Turnierhundsport inzwischen zu einer festen
Größe im Angebot vieler Hundesportvereine entwickelt. Seine
passende Kurzbeschreibung dürfte wohl "Leichtathletik mit Hund"
lauten. Ein Grund für den Erfolg: THS ist grundsätzlich für
Menschen jeden Alters und für Hunde aller Rassen möglich.
Eigentlich ist der Turnierhundsport auch Breitensport, so auch
die ursprüngliche Bezeichnung dieser seinerzeit "alternativen"
Form des Hundesports. Nicht von ungefähr die begriffliche Nähe
zu der in den 70er Jahren aufkommenden Trim-Trab-Bewegung. Den
Vätern dieser Sportart ist es gelungen, den (Frei-)Zeitgeist
dieser Tage mit dem gestiegenen Bedarf an
Ausbildungsmöglichkeiten unserer Familienhunde in einer aktiven
und attraktiven Freizeitgestaltung zu
verschmelzen.
Unter dem Oberbegriff werden,
ähnlich wie in der Leichtathletik und dem Breitensport, eine
Reihe von eigenständigen Disziplinen zusammengefasst:
Vierkampf, in drei
Leistungsstufen (Vierkampf 1, 2 und
3)
Geländelauf 1.000, 2.000- und
5.000m
CSC -
Combinations-Speed-Cup
Hindernislauf
Dreikampf
Shorty
K.O.-Cup
Dieses breit gefächerte Angebot bietet ideale Möglichkeiten zu spontanen, spielerisch aufgebauten sportlichen Handlungen zusammen mit dem Hund. Sport mit dem Hund macht einfach allen Beteiligten Spaß. Turnierhundsport bedeutet aktive Gestaltung der Freizeit und steht für die Begriffe Erholung, sportliche Ertüchtigung, Wettkampferlebnis, Erfolg und Niederlage. Durch differenzierte Anforderungen an das Leistungsvermögen der Teams wird die Hemmschwelle zum Einstieg in den Hundesport drastisch gesenkt und schafft nicht zuletzt auch für unsere Kinder und Jugendlichen eine attraktive Freizeitgestaltung mit Ihren Vierbeinern unter Gleichgesinnten.
Kurz gesagt, Hundesport
ist die schönste Nebensache der
Welt.
Die einzelnen Übungen haben
messbare Leistungsanforderungen und sind dem natürlichen
Lernverhalten und dem Leistungsvermögen von Hund und Halter
angepasst.
Das schönste ist, alle
Disziplinen des Turnierhundsports sind so aufgebaut, dass sie
mit Hunden aller Größen und Veranlagung ausgeführt werden
können; aber da der Mensch ebenfalls sportlich sein sollte,
gibt es für diesen, wie in der Leichtathletik Altersklassen und
Geschlechtertrennung in in einer nach oben offenen
Wertungsskala. Unter dem Motto "Fit und gesund, durch Sport mit
dem Hund" vereint der Turnierhundsport heute das gesamte
Spektrum vom Breitensport bis hin zum
Spitzen(Hunde)sport.
a)
Vierkampf
Die Königsdisziplin in
dieser Sportart, oder anders gesagt: was der Zehnkampf in der
Leichtathletik darstellt, ist der Vierkampf im Bereich
Turnierhundsport.
Insgesamt gehören die
Übungsteile: Gehorsam, Hindernislauf, Slalom und Hürdenlauf zu
dieser Art Körperertüchtigung für Mensch und Hund.
Gehorsamsübung
Ohne Gehorsam läuft im Hundesport
gar nichts, also gehören zum Beispiel die Leinenführigkeit,
Freifolge, Sitz- und Platzübung und beim Vierkampf 2 und 3 auch
die Stehübung selbstverständlich als ein Übungsteil zum
Vierkampf.
Hürdenlauf
Der Hürdenlauf verlangt vom
Hundesportler gleich zwei Anforderungen: Schnelligkeit und
Schnellkraft.Während wir als Menschen dieses trainieren müssen,
bringt der Hund solche Voraussetzungen in aller Regel schon
mit. Im Vierkampf 1, also der "Einsteigerklasse", haben Hund
und Hundeführer eine 60 Meter lange Sprintstrecke gemeinsam und
parallel zu bewältigen, wobei der Hund vier Hürden in Höhe von
30 Zentimetern zu überwinden hat. Die Laufzeit und Fehlerpunkte
fließen in die Gesamtwertung ein. Beim Hürdenlauf des Vierkampf
2 und 3 beträgt die Laufstrecke 80m,, garniert mit insgesamt 6
Hürden. Die Anforderungen an die Sportlichkeit des Hundeführer
werden hier gesteigert. Im Vierkampf 2 und 3 muss der
Hundeführer ebenfalls die Hürden bewältigen. Ja und da können
beide Fehler machen, Zeit- wie Gerätefehler. Hundeführer und
Hund müssen auch hier zeigen, dass sie ein Team sind.
Slalomlauf
Es ist schon faszinierend, sich
das gekonnte Zusammenspiel von Herrchen/Frauchen und Hund
anzuschauen, wenn sie gemeinsam den 55 m (VK-1) bis 75 m (VK-3)
langen und in den Slalomtoren 1,40 Meter breiten ZickZack-Kurs
bewältigen. Um Strafpunkte zu vermeiden, müssen Hundeführer und
Hund die Tore passieren und keine Stange auslassen. Zwei
Wertungsdurchgänge fließen in die Ergebnisermittlung
ein.
Hindernislauf
Auch diese Strecke ist wieder 75
Meter lang, aber wie zum Beispiel eine Joggingstrecke mit
Hürde, Schrägwand, Tunnel, einem 65 Zentimeter hohen Laufdiel,
einem Durchsprung, einem Hoch-Weit-Sprung, erklettern oder
durchkriechen die Hunde diese, der Hundeführer darf hingegen
neben den Geräten laufen.
Kaum zu glauben, aber trotz aller
zu überwindenden Hindernisse ist der Hund meistens noch eher am
Ziel als Herrchen/Frauchen und die ringen - dort angekommen -
ganz schön nach Luft, spätestens nach dem zweiten
Wertungsdurchgang.
b)
Geländelauf
Da fast jeder gesunde Hund, egal
ob Rassehund oder Mischling, groß oder klein, von sich aus die
Voraussetzungen zum Lauftraining mitbringt, ist der Einstieg in
diese THS Disziplin verhältnismäßig einfach. Der Geländelauf
ist nicht nur ein Erlebnis für beide, sondern fördert auch die
Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden, den Ausgleich zu
der oft monotonen Tätigkeit im Berufsleben. Geländelauf mit dem
Hund ist so richtiges Abschalten von den vielen Dingen des
Alltags. Die Laufstrecke, häufig durch Wald und Flur und selten
asphaltiert, wird mit angeleinten Hund bewältigt. Auch hier
sind - wie in den anderen Disziplinen - Gehorsam und
sozialverträgliches Verhalten des Hundes Grundlage und Garant
für Spaß und Erfolg.
c) CSC -
Combinations-Speed-Cup
Wenn ein CSC-Parcours aufgebaut
wird, gibt es richtige Wettkampfstimmung. Drei Hundeführer sind
mit ihrenHunden am Start. Hier geht es um Tempo, Gehorsam,
Sozialverträglichkeit der Hunde - trotz hoher Anspannung - und
um Führigkeit. Der Parcours ist in drei Sektionen, gespickt mit
Hindernissen, Slalomtoren und Wendestangen aufgeteilt und jeder
Hundeführer steht mit seinem Hund an der ihm zugewiesenen
Startposition und darf dort erst dann loslaufen, wenn der
vorherige Läufer sein Ziel erreicht hat. Ähnlich den
Staffelläufen in der Leichtathletik, jedoch ohne
Staffelübergabe, laufen die Spielregeln des CSC.
d)
Hindernislauf
Eine ideale Möglichkeit in den
Wettkampfsport einzusteigen. Der Hindernislauf aus dem
Vierkampf wird als eigenständige Disziplin
ausgeführt.
e)
Dreikampf
Die nächste Möglichkeit in den
Wettkampfsport einzusteigen ist der Dreikampf. Dieser besteht
aus den drei Laufdisziplinen des VK-1 (Hürdenlauf, Slalomlauf,
Hindernislauf). Da der Hund diese Laufdisziplinen üblicherweise
schneller erlernt als den perfekten Gehorsam, ist es ideal
hierüber den Einstieg in die Königsdisziplin, den Vierkampf, zu
finden.
f)
Shorty
Diese Form des Wettkampfes läßt
sich am besten als Kurzbahn CSC bezeichnen. Zwei parallele
Hindernisbahnen stellen die Anforderung an die Teams dar. Durch
die im Gegensatz zum CSC reduzierte Grundanforderung an den
Ausbildungsstand von Hund und Hundeführer wird auch mit dem
Shorty die Hemmschwelle zum Einstieg in den Wettkampfsport nach
unten verschoben. Auf der anderen Seite eignet sich der Shorty,
bedingt durch den geringen Platzbedarf des Parcours, auch für
die Durchführung in Hallen.
g)
K.O.-Cup
Eine weitere Variation des Themas
Turnierhundsport wird mit dem K.O.-Cup demonstriert. Zwei Teams
Mensch/Hund kämpfen auf parallelen, baugleichen
Hindernisparcours um den Sieg. Im k.o.-System Sieger gegen
Sieger, wird so der Tagesbeste ermittelt.
Spätestens bei dieser Disziplin
wird nicht nur von den Teilnehmern körperliche Fitness
verlangt. Das Publikum als leistungsförderndes Element ist aus
dem Turnierhundsport nicht wegzudenken. Schon manch einer kam
heiser nach Hause.
Quelle: DVG